Vorsicht: Dinge, die Sie auf Kuba besser vermeiden!

Touristen können sich auf Kuba im Vergleich zu anderen Fernreisezielen in der Karibik sicher fühlen. Körperverletzungsdelikte, Raub und Gewaltverbrechen sind vergleichsweise selten. Doch während eines Aufenthaltes auf der sozialistisch regierten Karibikinsel sollten sich Urlauber an bestimmte Spielregeln halten und die betreffen nicht nur die eigene Sicherheit.

Vorsicht vor sogenannten „Jineteros“

Welcher Urlauber freut sich nicht darüber, wenn er in einem fremden Land von den Einheimischen mit warmherzigen Worten und einem Lächeln im Gesicht begrüßt wird? Allzu vertrauensselig sollte man in Kubas Hauptstadt Havanna allerdings nicht sein, wenn man von wildfremden Menschen mit einem freundlichen „How are you?“ oder „Where are you from?“ begrüßt wird, denn das könnte unter Umständen teuer werden. Oft handelt es sich nämlich nicht offenherzige Hauptstadtbewohner, sondern um sogenannte „Jineteros“: Schlepper. Sie wissen immer, wo die beste Salsa-Musik gespielt wird, wo es die leckersten Mojitos gibt und wo man besonders günstig Geld tauschen kann. Gutgläubige Touristen, die auf den Nepp hereinfallen, bezahlen oft den dreifachen Preis für ein Produkt. Den Gewinn teilen sich Schlepper und Anbieter. Ein freundliches „No, gracias“ ist allemal besser, als den charmanten Verkäufern auf den Leim zu gehen.

Kein Geld auf der Straße tauschen


Was überall auf der Welt ein ungeschriebenes Gesetz ist, gilt natürlich auch für Kuba: Niemals Geld auf der Straße tauschen. Zugegeben: Die Verlockung, einem ins Ohr gehauchten „Change Money“ zu folgen, ist groß, denn vor Wechselstuben und Banken bilden sich häufig lange Schlangen. Dennoch sollten Sie der Versuchung widerstehen, die Wartezeit abzukürzen. Blitzschnell werden Sie über das Ohr gehauen und um einen größeren Betrag geprellt. Besonders verwirrend ist das System der zwei Parallelwährungen im Land, deren Scheine sich zu allem Übel auch noch zum Verwechseln ähnlich sehen. Nutzen Sie zum Geldumtausch besser die Hotelrezeption oder Wechselstellen mit dem Namen „CADECA“. Viele Banken haben auch Geldautomaten installiert, wo Sie mit der Kreditkarte Geld abheben können. Die Gebühr liegt bei ca. drei Prozent.

Sonnenbaden „Oben ohne“ ist verpönt

Was an Mallorcas oder Griechenlands Stränden normaler Alltag ist, sollten Frauen auf Kuba tunlichst vermeiden: Das Sonnenbaden ohne Bikinioberteil. Zahlreiche Kubaner sehen in diesem Ritual ein Zeichen für den Sittenverfall in Europa und lehnen „Oben ohne“ grundsätzlich ab. Zwar halten sich viele Europäer in den All-inclusive-Resorts nicht an dieses ungeschriebene Gesetz, doch zu den Hotels haben kubanische Urlauber ohnehin keinen Zutritt.

Achtung bei Reifenpannen und an Tankstellen

Ein Hinweis des Auswärtigen Amtes bezieht sich das Verhalten bei einer Reifenpanne und bei einem Tankstopp. Hier sollten Sie stets ein gesundes Misstrauen walten lassen, denn in der Vergangenheit kam es vermehrt zu Diebstählen, wenn die Mietwagenfahrer abgelenkt waren. Wertgegenstände, Gepäck und Bargeld sollten nie unbeaufsichtigt im Fahrzeug zurückgelassen werden. Umsichtige Reisende wissen allerdings, dass diese Warnung weltweit gilt. Auch bei der Mitnahme von Anhaltern ist Vorsicht geboten. In der Vergangenheit kam es häufiger vor, dass Gegenstände aus dem Auto entwendet wurden, ohne dass die Urlauber den Verlust sofort bemerkt hätten.

Keine Kritik am System üben

Obwohl ab dem Jahr 2018 seit über 60 Jahren kein Mitglied der Castro-Familie mehr an der Spitze des Staates steht, sollten sich Reisende mit kritischen Meinungsäußerungen zur eigenen Sicherheit zurückhalten. Im Frühjahr 2018 wurde Miguel Díaz-Canel zum Staatspräsidenten Kubas gewählt. Er hatte sich jahrzehntelang in der kommunistischen Partei nach oben gearbeitet und ein Systemwechsel steht auf der Karibikinsel mit diesem Parteikader nicht an. Wie die Opposition wird die kritische Meinungsäußerung nach dem Strafrecht behandelt. Obwohl die Anzahl der politischen Gefangenen auf Kuba rückläufig ist, stehen oppositionelle Tätigkeiten nach wie vor unter Strafe.

Gepanschter Marken-Rum in den Bars


Mineralwasser ist auf Kuba Mangelware, Rum gibt es reichlich. Sogar Abgefüllten, den die staatlichen Läden aus Tanks verkaufen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Marken-Produkte, sondern um Billig-Rum. Die meisten Bar-Besitzer machen sich diese Tatsache zunutze und panschen Marken-Rum mit Billig-Fusel aus der Massenproduktion. Die Kubaner wissen das und keiner regt sich darüber auf. Wie sollen sonst die niedrigen Preise für ein Gläschen Rum (Moneda nacional) auch möglich sein? Ein Glas kostet drei kubanische Pesos. Macht bei einer Runde von acht Gläsern Rum 24 Pesos in der Landeswährung, was umgerechnet etwa einem Euro entspricht. Dass kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, wissen auch die kubanischen Kneipenwirte. Für die eine oder andere Gratisrunde mit dem gepanschten Gesöff sehen die Gäste über den Schummel hinweg.

Abzocke durch überzogene Preise in Restaurants

Auf Kuba existieren zwei Parallelwährungen, was die Abzocke leicht macht. In den Touristenrestaurants, wo mit dem Peso Convertible (CUC) bezahlt wird, bessert die Bedienung durch überteuerte Rechnungen gern einmal den kargen staatlichen Lohn auf. Die Einheimischen wissen das und kontrollieren penibel jeden Posten auf der Rechnung. Touristen können schnell mal den Überblick verlieren und merken oft viel zu spät, dass sie mit einer überhöhten Rechnung über den Tisch gezogen worden sind. Besonders beliebt beim kubanischen Personal sind Reisegruppen, bei denen jeder getrennt bestellt und seinen Verzehr einzeln bezahlt. Gegensteuern können Sie nur, wenn Sie die Preise für Speisen und Getränke im Vorfeld addieren und den Betrag nach dem Erhalt der Rechnung kontrollieren. Sollten Sie Unregelmäßigkeiten feststellen, hilft es oft, energisch und entschlossen auf Englisch ein Gespräch mit dem Restaurantmanager zu fordern. Das „Missverständnis“ wird in der Regel umgehend korrigiert und die Bedienung entschuldigt sich.

Augen auf beim Bezahlen in Geschäften

Was den Restaurantbetreibern recht ist, ist der Verkäuferin in einem staatlichen kubanischen Laden schon lange billig. Bereits auf dem Weg vom Regal bis zur Kasse können sich viele Produkte um ein Drittel verteuern. Das Erstaunen setzt ein, wenn eine Flasche Rum der Marke „Havanna Club Añejo Especial“ nicht wie ausgezeichnet 4,45 CUC kostet, sondern die Verkäuferin plötzlich 5,95 CUC verlangt. Fällt Ihnen der offensichtliche Betrug auf, sollten Sie freundlich auf den Fehler hinweisen und im Ernstfall auf den Kauf verzichten. Die Einheimischen sind mit derartigen Methoden natürlich vertraut und werfen selber stets einen kritischen Blick auf den Kassenbetrag. Auch beim Wechselgeld sollten Sie hellwach sein und die Augen offen halten. Die zwei parallel existierenden Währungen auf Kuba haben ein Wechselkursverhältnis von 1:24,50. Für die Verkäuferin ist es ein einträgliches Geschäft, wenn Sie Ihnen den Wechselbetrag nicht in der Touristenwährung CUC herausgibt, sondern in dem deutlich schwächer bewerteten Peso Cubano (CUP).

 

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