Kubanische Zigarren


Sie heißen Churchill, Montecristo oder Cohiba Behike und werden von Kennern auf der ganzen Welt geschätzt: Zigarren aus Kuba. Bis eine echte Havanna-Zigarre ein fertiges Endprodukt ist, sind ca. 300 Arbeitsschritte erforderlich.

Vuelta Abajo : Zentrum des Tabakanbaus auf Kuba


Das Vuelta Abajo im Westen Kubas ist ein Zentrum des Tabakanbaus auf der Karibikinsel. Die Region liegt im Valle de Viñales, einer Landschaft von atemberaubender Schönheit mit weiten Ebenen, aus denen buckelartige Karstberge und meterhohe Königspalmen aufragen. Es heißt, im  Valle de Viñales wird der beste Tabak der Welt angebaut. Alles ist urwüchsig und beinahe archaisch. Die überwucherten Karstbuckel, die Tropfsteinhöhlen und die Tabakfarmer, die ihre Felder wie vor 400 Jahren mit dem Ochsenpflug bestellen und sattellos auf ihren Pferden durch die endlosen Reihen an Tabakpflanzen reiten. Obwohl die Bedingungen zum Gedeih der Tabakpflanzen in der Vuelta Abajo nicht ideal sind (zu trocken, zu sandige Böden), stammen 80 Prozent der gesamten Tabakproduktion Kubas aus dieser Region in der Provinz Pinar del Rio. In tieferen Erdschichten stoßen die Pflanzen auf Erdreich mit einem hohen Mineralgehalt. Die mit Mineralien angereicherten Blätter verleihen den Zigarren das unverwechselbare Aroma. Mit der Finca El Pinar Vega Robaina liegt die wohl berühmteste Tabakplantage Kubas im Valle de Viñales. Seit 1845 baut die Familie in dieser Region Tabak an.

Langwieriger Ernte- und Trocknungsprozess

Vom Stecken der Setzlinge bis zur fertig gerollten „Havanna“ ist es ein langwieriger Prozess. Allein die Ernte zieht sich über einen Zeitraum von eineinhalb Monaten hin. Von jeder der bis zu zwei Meter hohen Tabakpflanzen werden alle paar Tage vorsichtig zwei bis vier Blätter gepflückt. Sie werden zusammengebunden und in Hütten aus Palmholz zum Trocknen aufgehängt. Überall stehen die charakteristischen Trockenhäuser im Valle de Viñales. Bereits bei der Ernte treffen die Tabakbauern eine Vorauswahl bezüglich der späteren Verwendung. Manche Blätter werden bei der Zigarrenherstellung als Deckblätter verwendet, andere dienen klein geschnitten als Füllblätter. Nach dem ersten Trocknungsprozess werden die Tabakblätter 30 Tage lang zur Fermentation gestapelt, bevor sie erneut in den Trockenhäusern aufgehängt werden. Am Ende sind die Tabakblätter gleichmäßig gefärbt und sie haben ihre Elastizität behalten. Die fertigen Rohprodukte werden in Palmblätter eingewickelt und in die Zigarrenmanufakturen nach Pinar del Rio oder Havanna geschickt.

 

Erstklassige Zigarren trotz sozialistischer Planwirtschaft

Der exzellente Ruf Kubas als Produzent der weltweit besten Zigarren wäre nach der Revolution im Jahr 1959 beinahe ruiniert worden. Fidel Castro wollte sämtliche Marken zu einer Art „Volkszigarre“ zusammenführen. Zigarrenliebhaber weltweit wissen es zu schätzen, dass der Revolutionsführer die Pläne wieder begrub, nachdem klar war, dass er auf die Devisen aus dem Verkauf angewiesen ist. Dafür ließ er eine neue Marke, die „Cohiba“ kreieren, die aus einer geheimen Mischung von Tabakblättern besteht. Die „Cohiba Behike“ wird heute zu Preisen zwischen 44 und 48 Euro gehandelt – pro Stück wohlgemerkt. Letztlich ist es Geschmackssache, ob man sich für eine Por Larrañaga, eine Churchill der Traditionsmarke Romeo y Julieta oder eine schlanke Montecristo entscheidet. Wer sich für die Geschichte des Tabakanbaus auf Kuba und die Zigarrenherstellung interessiert, kann dem Zigarrenmuseum in Havanna einen Besuch abstatten. Der angeschlossene Museumsshop Casa de Habano hält darüber hinaus eine Auswahl von mehr als 30 Zigarrensorten bereit.

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