Museo Napoleonico

Das Museo Napoleonico in der kubanischen Hauptstadt Havanna besitzt die bedeutendste Sammlung historischer Gegenstände aus der Zeit von der Französischen Revolution bis zum Zweiten Kaiserreich Frankreich außerhalb Europas.

Museo Napoleonico in Havanna

In der kubanischen Hauptstadt Havanna ist das Museo Napoleonico ein Besuchermagnet. In den Ausstellungsräumen kann die bedeutendste Sammlung historischer Artefakte aus der napoleonischen Zeit in Lateinamerika bewundert werden. Untergebracht ist das Museum in der Villa Fiorentina, die einst dem kubanischen Freiheitskämpfer Orestes Ferrara als Residenz diente. Der italienischstämmige Kubaner wurde im Jahr 1876 in Neapel geboren und bekleidete hohe Ämter, darunter das des Präsidenten des Repräsentantenhauses. Ferrara sammelte das ganze Leben hindurch Objekte, Gegenstände und Artefakte aus der napoleonischen Zeit. Gemeinsam mit seinem Partner Julio Lobo erstanden sie zahlreiche Gegenstände auf Auktionen. Im Lauf der Zeit trugen sie die bedeutendste napoleonische Sammlung außerhalb Europas zusammen. Ferrara war gegen die kommunistische Herrschaft Castros und kehrte nach der erfolgreichen kubanischen Revolution in sein Heimatland Italien zurück. Das sozialistische Regime enteignete den Privatsammler und eröffnete im Jahr 1961 das Museo Napoleonico mit den Sammlerstücken in der im Jahr 1929 erbauten Villa Fiorentina.

8.000 Exponate aus napoleonischer Zeit


Die meisten der rund 8.000 Ausstellungsstücke stammen aus der Zeit von der Französischen Revolution bis zum Zweiten Kaiserreich. Letzteres bestand von 1852 bis 1870 unter der Herrschaft von Napoleon III. und markierte die Zeit zwischen der Zweiten und der Dritten Republik in Frankreich. Im Bestand des Museo Napoleonico befinden sich Möbel, Bronzestatuen, Waffen, Porzellan, Münzen und Gemälde. Auch Gegenstände aus dem persönlichen Besitz des französischen Kaisers befinden sich im Fundus des Museums. Unter den persönlichen Objekten Napoleons nimmt die Totenmaske des Herrschers eine besondere Position ein. Sie stammt aus dem Besitz von Dr. Francesco Antommarchi. Er war der letzte Arzt, der den abgesetzten Monarchen in seinem Exil auf der Insel St. Helena behandelt hat. Der Arzt starb am 4. März 1838 in der kubanischen Hafenstadt Santiago de Cuba. Ein weiterer Gegenstand aus dem Privatbesitz Napoleons ist ein Teleskop.

Chronologische Abfolge im Museum

Das Museo Napoleonico ist entsprechend der zeitlichen Abläufe geordnet. In der Struktur spiegeln sich Aufstieg und Fall des Kaisers wider. Besucher werden auf diese Weise durch die gesamte Kaiserzeit geführt. Es beginnt mit dem Aufstieg Napoleons zum französischen Kaiser. Während der Französischen Revolution wurde Napoleon im Jahr 1792 zum Oberstleutnant der korsischen Nationalgarde ernannt. Das Museum skizziert die Machtübernahme und die Feldzüge, die der Diktator in Europa führte. Es wird der Fall Napoleons dokumentiert, der mit seiner Verbannung auf die Insel Elba zwischenzeitlich ein Ende fand. Doch der Kaiser kehrte bald nach Frankreich zurück und errichtete die berüchtigte 100-Tage-Herrschaft. In der Schlacht von Waterloo wurden die kaiserlichen Truppen endgültig vernichtend geschlagen und Napoleon wurde auf die Insel St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er im Jahr 1821 verstarb.

Gemälde und Skulpturen im Museo Napoleonico

Die Gänge im Museo Napoleonico sind gespickt mit Gemälden von Napoleon und seinen Familienmitgliedern. Es gibt Gemälde, die Caroline Bonaparte und Hortense de Beauharnais zeigen sowie Kunstwerke mit dem Porträt des französischen Kaisers von Robert Lefevre. Ein Porträt zeigt Napoleon als Herrscher in Italien, ein anderes bei einem Besuch im Lager in Boulogne. Auch ein Doppelporträt, das Jérôme Bonaparte zusammen mit Katharina von Württemberg zeigt, ist Bestandteil der Ausstellung. Darüber hinaus zieren zahlreiche Skulpturen und Büsten die Ausstellungsräume. Die Kunstwerke stammen von berühmten Malern und Bildhauern wie Jean Louis Tocqué, Andrea Appiani und Jean-Baptiste Regnault. Zu den außergewöhnlichen Objekten gehört ein achtzehnarmiger Leuchter von Percier, der sich im Besitz der Ehefrau Napoleons Joséphine de Beauharnais befunden haben soll. Eine umfangreiche Sammlung von Möbelstücken aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts vermittelt darüber hinaus einen plastischen Eindruck vom luxuriösen Leben der Oberklasse im damaligen Frankreich.

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